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26.02.2019 | News

Erforschung und Entwicklung neuartiger Biomaterialien

Kooperatives Promotionskolleg der Universität Tübingen/Hochschule Reutlingen zeigt in ihrer Winterschool fachübergreifende Perspektiven auf

Zufriedene Teilnehmer der Winterschool des Promotionskollegs haben Perspektiven in ihren Forschungsgebieten erläutert

Maren Haldenwang

Seit drei Jahren arbeitet das gemeinsame Promotionskolleg der Hochschule Reutlingen und der Eberhard Karls Universität Tübingen mit insgesamt elf Stipendiaten an einem Forschungsgebiet: Gemeinsam entwickeln sie in der Medizintechnik und in der Zellkulturtechnik Werkstoffe mit spezifischen Oberflächen. Nun tauschten sich in einem viertägigen Workshop insgesamt 20 Doktoranden, ihre Betreuer sowie externe Partner mit wissenschaftlichem und industriellem Hintergrund über ihre derzeitigen Arbeiten und Methoden aus.

Vom 18. Februar bis 21. Februar 2019 stand die Forschung an Biomaterialien im Fokus der Wissenschaftler aus den Bereichen Chemie, Physik, Biomedizin, Informatik und Ingenieurwesen. Die Doktoranden aus Reutlingen, Tübingen, der Hochschule Mannheim sowie der ETH Zürich stellten in Kurzvorträgen ihre Forschungsprojekte vor, die anschließend in Poster-Slams vertieft diskutiert wurden.

Zwischen den Präsentationen der Doktoranden kamen Forscher aus unterschiedlichen Bereichen zu Wort, die die Interdisziplinarität des Themas abbildeten.

Die Herausforderungen, die unsere alternde Bevölkerung stellt, verlangt ein tiefes Verständnis für Biologie und lebendes Gewebe. Neuartige Implantate benötigen neuartige Oberflächenbeschichtungen. Da sich die Anforderungen an Implantaten unterscheiden, müssen die Wechselwirkungen zwischen implantierten Materialien und dem Körpergewebe kontrolliert werden. Das sei der „Schlüssel zum Erfolg“ für die Oberflächen von Zahnimplantaten und des dauerhaften Einsatzes, erklärte Prof. Dr. Jürgen Geis-Gerstorfer vom Universitätsklinikum Tübingen.

In der Krebsforschung greift die Wissenschaft auf Erkenntnisse zurück, die aus Körperflüssigkeiten und Gewebeproben gewonnen werden. Deren Proben werden in Biobanks, also Datenbanken verwaltet. Solche Datensammlungen tragen durch die standardisierten und qualitätsgesicherten Bedingungen direkt zur Forschung bei, erläuterte Prof. Dr. Jörg W. Bartsch von der Philipps Universität Marburg, der sich auf die Erforschung von Hirntumoren spezialisiert hat.

Dr. Christopher Probst vom Fraunhofer Institut in Stuttgart berichtete vom „Organ-auf-einem-Chip“. Es geht dabei um einen Zellkultur-Chip, der die Aktivitäten des Organsystems simuliert. Wie bei einer Art künstlichem Organ lassen sich somit Arzneimittel entwickeln und die Wirkung untersuchen. Ziel dieser Methode ist es, Tierversuche in der Arzneimittelerprobung zu reduzieren. Dr. Dominik G. Rabus von RABUS. TECH ergänzte das Thema mit seinem Vortrag zu Micro- und Optofluiden, die in der Medizin und der Zellanalyse von großer Bedeutung sind. Er zeigte einen Weg auf, wie kleinste Mengen biologischer und chemischer Flüssigkeiten beobachtet und verändert werden können, was wiederum für die „Organ-auf-einem-Chip“-Technologie relevant ist.

Auch trugen mehrere Workshops zu einem intensiven Wissensaustausch und zu Problemlösungsstrategien zwischen den unterschiedlichen Bereichen bei. Dabei standen nicht nur medizinische Themen auf dem Programm. Dr. Mathies Riehle gestaltete zu jedem Thema individuelle Sketch Notes, welche die Vorträge und Forschungsprojekte auf eine neue, künstlerische Art und Weise präsentierten und erklärbar machten.

Die Winterschool endete nach vier gelungenen Tagen mit der Preisverleihung für das beste Poster. Miriam Scholz und Julian Saur erhielten je 150 Euro, die von Yokogawa Deutschland GmbH gesponsert wurden. Ein Dank auch an die Sponsoren Excellence Initiative der Universität Tübingen und Greiner Bio-one GmbH, die mit ihrer großzügigen Unterstützung die Winterschool erst möglich machten.